Monitor: Farben

Offiziell ist ein typischer Flachbildschirm in der Lage über 16 Millionen unterschiedliche Farbtöne darzustellen. In der Praxis spielt diese Zahl aber kaum eine Rolle, denn praktisch jeder Flachbildschirm zeigt bei der Farbdarstellung deutliche Defizite. Ein Grund hierfür ist, dass einige Hersteller eine Reduzierung des Farbspektrum gezielt einsetzen, um extremere Helligkeits- sowie Kontrast-Darstellungen zu ermöglichen. So werden zum Beispiel bei einem zu hohen Helligkeitswert, einfach die Farben ausgebleicht und dunklere Farbtöne heller dargestellt, wodurch die Gesamt-Darstellung für den Anwender subjektiv heller wirkt. Das volle Farbspektrum bleibt somit nur bei den wenigsten Flachbildschirmen oder bei bestimmten Helligkeits- und Kontrast-Einstellungen erhalten.

Doch selbst wenn die Einstellungen optimal gewählt wurden, zeigt sich schon das nächste Problem bei der Farbtreue von Flachbildschirmen. Denn die Darstellung eines Farbtons ist bei Flachbildschirmen sehr stark vom Blickwinkel abhängt. Selbst wenn jeder Bildpunkt auf dem Flachbildschirm den gleichen Farbton darstellt, nimmt der Betrachter jeden einzelnen Bildpunkt anders wahr. Weil er jeden einzelnen aus einem unterschiedlichen Blickwinkel betrachtet. Solange diese Varianz sehr gering ist, wird – wenn überhaupt – nur ein geübtes Auge einen Unterschied erkennen. Ist sie aber größer, was bei preiswerten Flachbildschirmen üblich ist, dann kann jeder Anwender diesen ungewollten Farbverlauf wahrnehmen. Für viele Anwender, ist dies ein kaum erwähnenswertes Problem. Lediglich Grafiker oder Layouter stören sich daran. Es erschwert ihre Arbeit, da sie sich nicht auf die dargestellten Farben verlassen können. Um dann auch solchen Anwendern gerecht zu werden, empfehlen sich Flachbildschirme (bzw. Panel-Typ), die über die gesamte Fläche eine fast homogene Farbdarstellung ermöglichen. Zumindest soweit, dass sich das menschliche Augen täuschen lässt.

Als ob dies nicht genug wäre, gibt es auch noch einen dritten Grund, weshalb die Farben nicht originalgetreu sein können. Gemeint ist der vom Flachbildschirm genutzte Farbraum. Er bezeichnet das Sortiment an Farben, die ein Flachbildschirm darstellt. Wichtig wird er, wenn er anderen Bildgebenden-Geräten entsprechen muss. Zum Beispiel einem Drucker, damit man schon auf dem Bildschirm sehen kann, wie der spätere Ausdruck aussehen wird bzw. wie die ausgedruckten Farben aussehen werden. Doch ein jeder Monitor interpretiert einen Farbton anders, weshalb ein und die selbe Farbe selbst unter Flachbildschirmen unterschiedlich wirkt und erst recht beim Ausdruck. Sie sind sich bestenfalls ähnlich, aber niemals gleich. Um dem entgegen zu wirken, bieten die Hersteller den Einsatz eines genormten Farbraums, der das Farbsortiment vereinheitlichen soll. Hier gibt es dann auch erweiterte Farbräume (z.B. Wide-Gamut oder Wide-Color-Gamut), die ein größeres Farbspektrum bieten und somit auch natürlichere Farb-Darstellungen zu ermöglichen. Manche Geräte gehen sogar soweit, dass sie in ihrer Display-Technik die drei Grundfarben (Rot, Grün, Blau), aus denen ein Farbton gemischt wird, um eine vierte Grundfarbe (Gelb) erweitern, um auf diese Weise das Farb-Sortiment sogar mit natürlichen Gold-, Braun- und Hauttönen zu ergänzen.

Unser Kauf-Tipp !
Für einen guten Flachbildschirm mit verbesserter Farbdarstellung zahlt man mindestens das Doppelte (wenn nicht mehr). Das klingt zwar hart, doch wird es dadurch abgefedert, dass die Preise von Flachbildschirmen stetig fallen und auch jetzt schon verschwindend gering sind. Daher lohnen sich hochwertige Geräte nicht nur für den professionellen Einsatz. Bevor Sie jedoch einen Neukauf tätigen, werfen Sie vorher einen Blick in die Einstellungen Ihres Monitors. Anhand von Testbildern, die ein Kontrast- und Farb-Spektrum zeigen, können Sie die Auswirkungen der getätigten Einstellungen prüfen und optimieren. Denn womöglich braucht Ihr Flachbildschirm nur eine kleine Korrektur seiner Einstellungen, um Ihnen eine bessere Darstellung zu bieten. Die nötigen Testbilder finden Sie im Internet zu hauf.

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