Hauptplatine: Funktionen

Früher wurden ausschließlich mittels Erweiterungskarten die einzelnen Computer-Funktionen realisiert. Diese Karten wurden auf die Hauptplatine gesteckt und ergänzten den Computer mit einer Funktion. Für die Grafik-Funktion brauchte man eine Grafikkarte, für die Laufwerks-Ansteuerung einen Laufwerks-Controller-Karte und für die Audio-Ausgabe eine Soundkarte.

Doch schon seit einigen Jahren sind viele dieser Funktionen Bestandteil der Grundausstattung und finden sich daher serienmäßig auf der Hauptplatine. Denn durch die Massenproduktion und die zunehmende Miniaturisierung, wurden entsprechende Bestandteile stetig günstiger und platzsparender. Bis jede einzelne Funktion nur noch Euros oder gar Cents kostete und kaum Platz in Anspruch nahm. So konnten die Hersteller von Hauptplatinen auf preiswerte Art ihren Produkten einen Mehrwert verschaffen.

Das Ganze eskalierte immer weiter, so dass heute viele Computer zwar die Möglichkeit bieten, um Erweiterungskarten aufzunehmen, jedoch nicht zwingend darauf angewiesen sind. Weil sie entsprechende Funktionen oft schon besitzen. Steckplätze für Erweiterungskarten sind heutzutage nur noch notwendig, um sehr spezielle Funktionen zu realisieren oder um bessere/höherwertige/zusätzliche Funktionen zu ermöglichen.

Funktion
Merkmale
Audio DAW/ADW
Auf klassischen Hauptplatinen findet sich in über 99% aller Fälle ein Audio-Chip, der über angeschlossene Lautsprecher eine Audio-Wiedergabe ermöglicht. Lediglich Hauptplatinen für leistungsfähige Computer (s.g. Server) verzichten oft darauf, da an solchen Computern keine Anwender direkt vor Ort arbeiten und die Audio-Wiedergabe somit eine überflüssige Rolle einnimmt. In der Regel sind die verwendeten Audio-Chips funktionsarm, da sie für Lautsprecher meist nur die digitalen Signale in Analoge umwandeln oder für Mikrophone die analogen in digitale (DAW, Digital-Analog Wandler bzw. ADW, Analog-Digital-Wandler). Die eigentliche Bearbeitung des Audios und somit die Hauptarbeit überlassen sie dem Prozessor des Computers. Lediglich bei hochwertigen Hauptplatinen kann es selten vorkommen, dass neben dem Audio-Chip auch ein spezieller Audio-Prozessor (s.g. DSP) verwendet wird.
Schnittstellen Controller
Die Controller oder auch Schnittstellen-Controller machen den Löwenanteil einer Hauptplatine aus. Sie verwalten jeweils eine oder mehrere Datenverbindung und sind notwendig, weil nicht jede Datenverbindung am Computer das gleiche Protokoll oder die gleiche Übertragungsart nutzt. Somit ist ein Controller eine Art Übersetzer oder Vermittler zwischen den unterschiedlichen Datenverbindungen. Es gibt zum Beispiel SATA-Controller für SATA-Laufwerke, USB-Controller für USB-Schnittstellen, LAN-Controller für Netzwerkverbindungen und viele mehr. Auch die Schnittstellen für Erweiterungskarten verwenden einen zu ihnen passenden Controller. Und über diese Schnittstellen lassen sich entsprechend andere Controller anschließen, um die Schnittstellen-Vielfalt der Hauptplatine weiter zu steigern.
BIOS, EFI, UEFI
Eine jede Hauptplatine verfügt über ein kleines eigenes Betriebssystem, über die man meist nur Grund-Einstellungen an den Funktionen der Hauptplatine vornehmen kann. Früher war dies das BIOS, aktuell ist es das EFI, dass im Vergleich zum BIOS optisch sehr viel ansprechender ist und über die Verwaltung der Grund-Einstellungen hinaus geht. In so manchem EFI verfügt man über reguläre Anwendungen, wie z.B. einem Internet-Browser. So kann man dann auch ohne das eigentliche Windows-Betriebssystem im Internet surfen.

In der Vergangenheit wurden auch Grafikchips und Speichercontroller über die Hauptplatine angeboten. Doch diese sind in neueren Computern direkt in den Prozessor gewandert, so dass es oft keine Notwendigkeit mehr gibt, diese auf der Hauptplatine anzubieten. Die benötigten Anschlüsse für die Grafik-Ausgabe sowie die Einsteck-Plätze für den Arbeitsspeicher finden sich dann allerdings nach wie vor auf der Hauptplatine.

Unser Kauf-Tipp !
Egal über wie viele Funktionen Ihre Hauptplatine verfügt. Es kann immer passieren, dass eine davon ausfällt oder nicht mehr zeitgemäß ist. In solchen Fällen ist es von Vorteil nur diese Funktion zu ersetzen, statt denn ganzen Computer zu tauschen. Man sollte also darauf achten, dass die Hauptplatine ausreichend Erweiterungs-Optionen besitzen. In den meisten Fällen genügt auch schon eine große Anzahl an schnellen USB-Steckplätzen, da sich darüber eine Vielzahl Funktionen anbinden lassen (USB-Netzwerkcontroller, USB-Soundchip, USB-Grafikausgabe, etc.).

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