Netzwerk: Switch

In den Anfängen der Vernetzung wurden die Computer der Reihe nach miteinander verbunden. Sie bildeten einen geschlossenen Kreis oder eine lange an den Enden abgeschlossene Kette. Wurden Daten übertragen, dann wanderten diese von Computer zu Computer, bis sie ihren Bestimmungs-Ort erreichten und der Ziel-Computer sich die Daten aus dem Datenstrom fischte. Solche Netzwerke waren sehr störanfällig, weshalb aktuelle Netzwerke lieber einen direkten Datenweg bevorzugen. Hierbei hilft der Switch. An ihm werden alle Computer angeschlossen, so dass er eine direkte Kommunikation zwischen zwei angeschlossenen Computern ermöglichen kann. Kommt es zu Störungen bei einem einzelnen Computer oder wird ein Computer aus dem Netzwerk entfernt, dann wirkt sich das nicht auf die Kommunikation der anderen Computer aus.

Bei einem aktuellen Netzwerk-Switch unterscheidet man zwei Ausführungen. Das eine ist der Desktop-Switch, auch als SOHO-Switch (Small Office and Home Office Switch) bekannt. Er hat in der Regel ein externes Netzteil und versorgt sich über eine 5V oder 12V Spannung. Man kann ihn auf Schreibtischen und Kommoden platzieren, wobei die Anschlüsse auf der Rückseite liegen, um vom Anwender weg zu führen. Meist auf der Vorderseite befinden sich die Kontrollleuchten, um dem Anwender die Aktivität der einzelnen Anschlüsse aufzuzeigen. So bleibt alles schön aufgeräumt.

Daneben gibt es noch die industriellen Geräte, die meist sehr viel mehr Anschlüsse bieten und mit einer genormten Breite von maximal 19″ (48,26 Zentimeter) gefertigt wurden. Auf diese Weise können sie in die 19″ Server-Schränke passen, die man im EDV-Bereich bei größeren Firmen sowie in Rechenzentren einsetzt. Ihre Anschlüsse sind vorne angebracht, um direkt erreichbar zu sein. Vorne finden sich dann auch die Kontroll-Leuchten, meist sogar in den Anschlüssen integriert, so dass der Anwender alles im Blick behält.

Je nach Einsatzbereich empfiehlt sich ein entsprechender Switch. Wahlweise mit mehr oder mit weniger Anschlüssen. Falls mal zu wenig Anschlüsse vorhanden sind, lassen sich die Geräte auch beliebig erweitern, indem man sie einfach mit einem zusätzlichen Netzwerk-Switch verbindet. Bei den industriellen Geräten finden sich dafür vorgesehene Uplink-Anschlüsse, die oft eine höhere Datenrate erlauben, als die regulären Anschlüsse und sich somit besser als Verbindung zu einem anderen Switch eignen.

Die Leistungsfähigkeit eines Anschlusses kann variieren. Bei der Übertragungs-Leistung (sog. Datenrate) sollte man beim Kauf darauf achten, dass sie mit denen des Netzwerk-Adapters im Computer mindestens gleichziehen. Anderenfalls entsteht ein Flaschenhals. Die gebräuchlichsten Ausführungen sind 100 Mbit/s Anschlüsse sowie Anschlüsse mit 1.000 Mbit/s. Wobei die 1.000 Mbit/s so etabliert sind, dass ein entsprechender Switch kaum mehr kostet, als einer mit 100 Mbit/s Anschlüssen. Da beide auf- und abwärtskompatibel sind, kann man 100 Mbit/s und 1.000 Mbit/s Geräte auch mischen. Jedoch wird dann nur der kleinste gemeinsame Nenner (in dem Fall 100 Mbit/s) verwendet.

Die Leistungsfähigkeit eines Anschlusses variiert aber nicht nur im Hinblick auf die Übertragungs-Leistung, sondern auch im Hinblick auf seine Funktionen. Falls man sich noch zusätzliche Funktionen für die Anschlüsse wünscht, bietet sich ein sogenannter managed (verwalteter) Switch an. Er ist einstellbar und gestattet dem Anwender bestimmte Funktionen für das ganze Geräte oder auch für jede einzelnen Anschluss zu definieren. Zum Beispiel eine Regulierung des Datenstroms, eine Gruppierung, Reservierung oder auch Abschaltung einzelner Anschlüsse (nur um einige Funktionen zu nennen). Ein klassischer Netzwerk-Switch, der nur eine reine Netzwerk-Verbindung zwischen den Computern etabliert, wird im Gegenzug als unmanaged (unverwaltet) bezeichnet. Letzterer ist in der Regel auch günstiger und in privaten und kleinen Netzwerken üblicher.

Unser Kauf-Tipp !
Ein moderner Switch sollte neben einer guten Übertragungs-Leistung auch stromsparend sein. Denn für gewöhnlich schaltet man sie nicht ab (daher besitzen sie meist auch keinen Einschalt-Knopf). Sie laufen 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Ein stromsparender Switch kann daher von Vorteil sein, da er bei Nichtauslastung die einzelnen Anschlüsse in einen Ruhemodus schickt. Das senkt nicht nur seinen Strombedarf, sondern steigert in der Regel auch seine Lebenserwartung.

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