Kühlung: Wärmeleitfähigkeit

Jedes Material besitzt die Fähigkeit Wärme zu leiten. Diesen Umstand macht man sich bei Computer-Kühlern zu nutze und verwendet Materialien, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzen. Das steigert die Effizenz des Kühlers gleich doppelt. Denn zum einen wird dadurch die Abwärme der gekühlten Komponente schneller vom Kühler aufgenommen. Und zum anderen wird sie auch schneller an die größere Oberfläche des Kühlers verteilt, um schneller an die umgebende Luft abgeführt zu werden. Mit steigender Oberfläche muss also auch die Wärmeleitfähigkeit des Materials steigen, damit die gesamte Oberfläche effektiv zur Kühlung beitragen kann.

Die Materialien unterscheiden sich jedoch sehr deutlich in ihrer Wärmeleitfähigkeit. Während bei kleinen und einfachen Kühlern einfaches Aluminium ausreicht, empfiehlt sich bei zunehmend größeren Kühlern ein Material wie Kupfer, dass eine fast doppelt so hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Bevorzugen Sie daher bei größeren Kühlern die Modelle, die statt Aluminium mehr und mehr Kupfer verwenden. Diese Empfehlung gilt aber nur, wenn Sie dabei keine nennenswerten Abstriche in anderen Bereichen vornehmen müssen. Ein Kupferkühler, der eine viel kleinere Oberfläche besitzt, als ein Aluminium-Kühler, wird trotz seiner besseren Wärmeleitfähigkeit nicht zwingend besser kühlen können.

Da Kupfer deutlich teurer als Aluminium ist (als Material und auch in der Verarbeitung), nutzen Kühler-Hersteller gerne beide Materialien. Und zwar Kupfer am Anfang der Kühl-Kette, an den Bereichen wo die Abwärme sehr hoch ist und ein schneller Weitertransport wichtig ist. Aluminium findet sich dagegen am Ende der Kühl-Kette. Wegen seines günstigen Preises und seiner einfachen Verarbeitung wird es oft zu feinen Lamellen gefertigt, die in großer Anzahl eine große Oberfläche bieten, mit der die Abwärme schneller an die Luft weitergereicht werden kann.

Material
Wärmeleitfähigkeit (W/mK)
Silber
420 W/mK
Kupfer
380 W/mK
Aluminium
220 W/mK
Nickel
80 W/mK

Unser Kauf-Tipp !
Solche Misch-Konzepte gelten als sehr effizient und vor allem sind sie auch kostengünstig. Achten Sie also in erster Linie auf Kühlkörper mit einer großen Oberfläche und anschließend auf Materialien mit besserer Wärmeleitfähigkeit. In den meisten Fällen sind nur noch Aluminium und Kupfer gebräuchlich. In der Vergangenheit wurde auch Silber eingesetzt, weil es eine leicht höhere Wärmeleitfähigkeit als Kupfer besitzt, doch aus kostengründen und wegen des geringen Nutzens, ist es längst nicht mehr praktikabel.

Aktuell findet sich auch zunehmend häufiger Nickel, welches allerdings nur zur Beschichtung eingesetzt wird, so dass seine geringere Wärmeleitfähigkeit zu vernachlässigen ist. Eine Nickelbeschichtung dient mehr der Haltbarkeit des Kühlers. Denn Nickel ist nicht nur härter als Aluminum und Kupfer, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen. Wenn Sie also Ihren Kühler auch in zukünftigen Computern weiterverwenden möchten, was bei vielen namhaften Herstellern mittels flexibler oder nachrüstbarer Halterungen möglich ist, dann empfiehlt sich auch eine Nickelbeschichtung.

Nicht immer ist ersichtlich, ob es sich beim Kühler tatsächlich um Kupfer oder doch um preiswerteres Aluminium handelt. Denn gerade gerade Beschichtungen aus Nickel oder aus Farbe können das verwendete Material verbergen. Auf den ersten Blick lässt sich dann nicht sicher sagen, was für ein Metall (oder „wieviel“ Kupfer) sich darunter verbirgt. In solchen Fällen ist das Gewicht ein guter Indikator. Da nämlich Kupfer dreimal schwerer als Aluminium ist, lässt sich das verwendete Material am Gewicht erraten.

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