Netzwerk: NAS

Was ist eine NAS?
In Firmen ist es üblich, dass die Mitarbeiter zusammenarbeiten, statt jeder für sich allein. Diese Arbeitsweise spiegelt sich auch in der IT-Landschaft eines Unternehmens wieder. Man spricht hier von Clients und Servern. Der Client ist der Computer des einzelnen Mitarbeiters, während der Server die Plattform ist, die allen Mitarbeitern gemeinsam nutzbare Funktionen und Laufwerke bereitstellt.

Durch die zunehmende Computerisierung sieht es in einem modernen Privathaushalt mittlerweile genauso aus. Selbst wenn der Haushalt von wenigen oder gar nur einer Person bewohnt wird, finden sich oft mehrere Clients in Form von Notebook, Tablet, Smartphone und Fernseher, die von einer gemeinsamen Vernetzung profitieren. Als Server fungiert hier meist der Router, der neben dem Internet mittlerweile auch andere Funktionen und manchmal sogar gemeinsame Laufwerke bereitstellen kann.

Falls überhaupt, bietet der Router diese zusätzlichen Funktionen und das gemeinsame Laufwerk allerdings nur im Ansatz. Wem dies zu wenig ist, der greift zu einer NAS (die Kurzform von Network-Attached-Storage, Netzwerk-Angebundener-Speicher). Der Name leitet sich von der Hauptaufgabe ab, nämlich dem Bereitstellen von Speicherplatz. Doch die NAS hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt und bietet mittlerweile auch viele weitere Funktionen.

Worauf sollte man beim Kauf achten?
Aktuell unterscheidet man zwischen zwei Grundarten von NAS. Zum einen die klassische NAS, die ihren Schwerpunkt auf die Bereitstellung von Speicherplatz legt und ansonsten nur wenige oder einfache Zusatzfunktionen bietet. Und zum anderen die erweiterbare NAS, die sich nachträglich noch mit weiteren Funktionen erweitern lässt. Denkbar sind auch Funktionen, die zum Zeitpunkt des Kaufs noch garnicht exisitiert haben.

Weitere wichtige Merkmale beim Kauf einer NAS sind zum einen ihre Rechenleistung sowie die Menge ihres Arbeitsspeichers. Die Rechenleistung der NAS nimmt Einfluss auf die Geschwindigkeit der Datenübertragung und die Geschwindigkeit der eingesetzten Funktionen. Und die Menge des Arbeitsspeicher limitiert die Anzahl der gleichzeitig laufenden Funktionen. Mehr Rechenleistung und mehr Arbeitsspeicher machen eine NAS also schneller und leistungsfähiger. Aber eben auch teurer.

Prozessortyp
Arbeitsspeicher
Einsatzgebiet
ARM
(Marvell, Realtek, Annapurna Labs)
bis 4 GByte
Privat und SOHO
Atom, Celeron, Pentium, G-Series
(INTEL und AMD)
2 GByte bis
32 GByte
kleine und mittlere Unternehmen
Core, Xeon, Ryzen
(INTEL und AMD)
ab 16 GByte
ab mittlere Unternehmen und Rechenzentren

Damit erklärt sich auch die Existenz der klassischen NAS. Denn eigentlich hätte sie schon längst von der erweiterbaren NAS abgelöst werden müssen. Doch bei gleicher Rechenleistung und bei gleicher Arbeitsspeicher-Menge, ist eine klassische NAS deutlich günstiger. Wer also nur die klassischen Funktionen einer NAS benötigt und auch im Hinblick auf die Zukunft nicht mehr braucht, kann mit der klassischen NAS Geld sparen. Wer dagegen eine flexible Lösung benötigt, kommt um die erweiterbare NAS nicht herum.

Die Natur der NAS
Auf den ersten Blick kann man diese beiden Ausführungen nicht voneinander unterscheiden. Erst auf der Webseite der jeweiligen Hersteller entdeckt man Hinweise darauf, die auf eine erweiterbare NAS hindeuten. Rubriken wie App-Center, Zusatzpakete, Add-On Packages, Module, Drittanbieter-Apps und ähnlich klingende Bezeichnungen sind ein Indiz dafür.

Wichtig ist dabei auch die Anzahl und Aktualität dieser Zusatzpakete. Handelt es sich nur um wenige, deren Alter sich auch noch in Jahren messen lässt, dann ist das Angebot veraltet und/oder unzureichend. Erst wenn es mehrere Dutzend Erweiterungen sind, kann man von einem lebendigem Angebot sprechen, das mit größerer Wahrscheinlichkeit stetig erweitert und aktualisiert wird. Üblicherweise ist dieses Angebot kostenfrei. Es gibt aber auch kostenpflichtige Software-Erweiterungen.

Sollten Sie bestimmte Erweiterungen zwingend benötigen, dann informieren Sie sich gezielt über diese Funktion. Denn NAS können sich auch in ihrer Zielgruppenausrichtung unterscheiden und bieten dann entsprechend andere Funktionen und Erweiterungen. So gibt es zum Beispiel Business-NAS die mit speziellen Funktionen für den Firmenbetrieb glänzen. Ebenso gibt es Consumer-NAS, die sich auf die Bedürfnisse von Privatanwendern ausrichten und einen Schwerpunkt auf mediale Inhalte legen (Photos, Videos, Musik, etc.). Tatsächlich gibt auch spezialisierte NAS, die sich ganz und gar auf eine Hauptfunktion ausrichten. Zum Beispiel die Surveillance-NAS, die primär als zentraler Speicher und als Kontrollstation für Überwachungskameras dient.

Unser Kauf-Tipp !
NAS werden wahlweise mit oder ohne vorinstallierte Festplatten verkauft. Empfehlenswert sind Ausführungen ohne vorinstallierten Festplatten. Bei ihnen kann man nämlich selbst entscheiden, was für eine Festplatte man verbauen möchte. So kann man Beispielsweise einen Festplatten-Typ wählen, der eine längere Garantiezeit besitzt und damit vermutlich auch langlebiger ist. Oder man wählt ein Modell, dass als besonders schnell gilt, um die Leistungsfähigkeit der NAS besser auszulasten. Um Kosten zu sparen kann man ebenso aber auch eine vorhandene Festplatte einsetzen, die aus einem ausrangierten PC oder Notebook übrig geblieben ist.

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