Kühlung: Wärmeleitpaste

Wenn man einen Kühlkörper auf eine zu kühlende Computer-Komponente setzt, dann sind diese nicht nahtlos miteinander verbunden. Durch die Unebenheiten auf den Kontaktflächen entstehen kleine Taschen aus Luft. Und da bedauerlicherweise Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, wirkt sich dies hinderlich auf den Wärmetransport aus. Aus diesem Grund kommen Wärmeleitpasten zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, die Unebenheiten der Kontaktflächen auszufüllen. Da sie Wärme besser als Luft leiten können, verwendet man sie als Fugenmasse zwischen der zu kühlenden Computer-Komponente und dem Kühlkörper.

Viele Computer-Kühler sind praktischerweise mit einem sogenannten Wärmeleitpad ausgestattet, dabei handelt es sich um eine aus Wärmeleitpaste gefertigte Fläche, die schon montage-fertig an der Kontaktfläche angebracht wurde. Da Wärmeleitpads oft eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit besitzen und darüber hinaus auch noch sehr großzügig aufgetragen sind, können sich viele Anwender mit ihnen nicht anfreunden. Sie werden dann abgekratzt oder abgeschabt und durch höherwertige Wärmeleitpasten ersetzt.

Die Wärmeleitpaste leitet Wärme zwar besser als Luft, gleichzeitig aber schlechterer als das Material des Kühlers. Daher sollte man die Wärmeleitpaste sehr sparsam einsetzen. Das funktioniert bei dünnflüssigen Wärmeleitpasten am besten. Eine gute Wahl ist also eine Wärmeleitpaste die gleichzeitig eine hohe Wärmeleitfähigkeit (W/mK) und eine dünnflüssige Konsistenz besitzt. Die hohe Wärmeleitfähigkeit erkennt man an den angegebenen W/mK-Wert. Die Konsistenz (Viskosität) wird dagegen nur sehr selten beworben.

Material
Wärmeleitfähigkeit (W/mK)
beste Wärmeleitpaste
ca. 10 W/mK
schlechteste Wärmeleitpaste
ca. 0,5 W/mK

Es sollte zwar noch erwähnt werden, dass es Wärmeleitpasten gibt, die je nach Temperatur ihre Konsistenz ändern können. Zum Beispiel dickflüssige Wärmeleitpasten, die bei Wärmezufuhr dünnflüssig werden oder auch dünnflüssige Wärmeleitpasten, die bei Wärmezufuhr anhärten. Doch in der Regel lässt sich erst nach längerem Gebrauch feststellen, wie sich die jeweilige Wärmeleitpaste verhält. Sollte sich nach einiger Zeit die Kühlung auf unerklärliche Weise verschlechtern, dann empfiehlt sich die Wärmeleitpaste auf Verdacht hin zu entfernen und zu erneuern. Viele versierte Anwender praktizieren diese Maßnahme regelmäßig alle 6-12 Monate, wenn sie ihren Computer ohnehin öffnen, um ihn vom angesammelten Staub zu befreien.

Unser Kauf-Tipp !
Mit hochwertigen Wärmeleitpasten, die eine sehr hoher Wärmeleitfähigkeit besitzen, sollte man vorsichtig umgehen. Viele von ihnen können Strom leiten, wodurch es gefährlich werden kann, wenn die Paste an Stellen gelangt, wo sie nicht hin soll. Auch gibt es hochwertige Wärmeleitpasten, die das Metall (Aluminium) des Kühlkörpers angreifen können. Sie sollten nach Möglichkeit nur an beschichteten Materialien (Nickel) oder an Kupferkühlern verwendet werden.

Erwähnenswert ist auch der Umstand, dass es viele Anwender gibt, die auf Wärmeleitpasten verzichten und den Kühlkörper trocken auf die zu kühlende Komponente setzen. Denn üblicherweise verwenden die zu kühlenden Komponenten (ebenso wie die meisten Kühlkörper) eine plane Verbindungs-Flächen. Selbst wenn sie leichte Unebenheiten und Kratzer beinhaltet, reicht der einfache Kontakt meist aus, um eine ausreichend gute Kühlung zu realisieren. Wärmeleitpasten gelten in solchen Kreisen dann nur als Geldverschwendung, die bestenfalls nur einen geringen Einfluss auf die Kühlung nehmen.

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