Mobile Computer: Hüllen / Taschen

Gerade mobile Computer sind besonderen Belastungen ausgesetzt, weshalb man sie nicht nur mit speziellen Gehäuse-Materialien zu schützen versucht, sondern sie auch in Hüllen und Taschen steckt, die ihnen zusätzlichen Schutz bieten sollen. Hier zeigen sich verschiedene Gefahren, vor denen man den Computer schützen muss. Gemeint ist die äußere Gewalteinwirkung, die Erschütterung sowie das Eindringen von Fremdkörpern bzw. von Wasser. Für jeden dieser Fälle gibt es dafür passende Schutzmaßnahmen.

Um darzustellen, wie gut eindringende Fremdkörper und Wasser abgehalten werden, bedient man sich der IP-Schutzklasse für Gehäuse (sog. Ingress Protection nach DIN EN 60529). Viele Geräte sind bereits auch ohne Hüllen und Tasche danach klassifiziert, wobei diese Klassifizierung mit zusätzlichen Maßnahmen noch weiter gesteigert werden kann. In die nächst höhere Schutzklasse lässt sich aber nur wechseln, wenn auch alle vorangegangenen Schutzklassen eingehalten werden. Angegeben wird die IP-Schutzklasse mit zwei Ziffern. Die erste bezieht sich auf den Schutzgrad gegen Fremdkörper, während die zweite den Schutzgrad gegen Wasser bezeichnet. Zum Beispiel die Schutzklasse IP57 definiert ein „weitgehend staubdichtes“ Produkt, das auch gegen „zeitweises Untertauchen“ geschützt ist.

Schutzgrad
Fremdkörper-Schutz
0
kein Schutz
1
ab 50,0 mm Durchmesser
2
ab 12,5 mm Durchmesser
3
ab 2,5 mm Durchmesser
4
ab 1,0 mm Durchmesser
5
weitgehend staubdicht
6
staubdicht
Schutzgrad
Wasser-Schutz
0
kein Schutz
1
Tropfwasser im 0° Winkel
2
Tropfwasser bis 15° Winkel
3
Sprühwasser bis 60° Winkel
4
Spritzwasser bis 360° Winkel
5
Strahlwasser bis 360° Winkel
6
starkes Strahlwasser
7
zeitweises Untertauchen
8
andauerndes Untertauchen

Erschütterungen, die das Gerät ertragen kann, werden dagegen ganz allgemein mit einem g-Faktor ausgedrückt. Bei 100 g wäre der mobile Computer somit in der Lage das 100-fache seines eigenen Gewichtes kurzzeitig auszuhalten (nicht zu verwechseln mit der Gewichts-Angabe in Gramm, die ebenfalls das Einheitszeichen g verwendet). Dabei handelt es sich hier nur um einen groben Richtwert, so dass auch mit niedrigeren Werten ein Verschleiß oder gar eine Beschädigung hervorgerufen werden kann. Dennoch lässt sich dieser Wert als Indikator für die Robustheit des Gerätes zu Rate ziehen. Oftmals wird dabei nicht das Gerät als Ganzes klassifiziert, sondern nur bestimmte Teile (z.B. das Speicherlaufwerk). Um dabei möglichst hohe Werte zu erreichen, verwenden die Hersteller für ihre Produkte nach Möglichkeit keine beweglichen Teile. Das betrifft zum Beispiel Geräte die ohne einen Lüfter auskommen oder auch Geräte, die statt einer mechanischen Festplatte ein Flash-Speicherlaufwerk verwenden.

Um den Schutz bzw. den Widerstand zu steigern, empfehlen sich harte wie weiche Schutzhüllen. Sehr empfehlenswert ist auch die Kombinationen von Hart und Weich. So gibt es oft auch doppelwandige Schutzhüllen, die einmal das Gerät in weichem Silikon, Stoff oder Leder einschließen und drumherum (oder darin) noch eine harte Kunststoff-, Magnesium oder Aluminium-Schale legen. So schützen sie gleichermaßen vor Erschütterungen wie auch vor punktuellen sowie großflächigen Gewalteinwirkungen. Man muss aber bedenken, dass Hüllen in zwei entgegengesetzte Richtungen tendieren. Das eine ist der Schutz, das andere der Bedienkomfort. Je stärker eins von beiden ausgeprägt ist, desto schwächer wirkt das andere. Deutlich wird dies bei einfachen Hüllen, die Teilbereiche für die Bedienung aussparen müssen und somit an Schutzwirkung verlieren. Oder bei Taschen, die einen Rundum-Schutz bieten, jedoch keine gleichzeitige Bedienung des Gerätes ermöglichen. Wer hier keinen Kompromiss eingehen will, verwendet eine Kombination aus zwei Schutzhüllen. Eine einfache die maximalen Bedienkomfort bietet und eine zusätzlich Schutzhülle oder Tasche, die dem Gerät für einen längeren Transport einen maximalen Schutz bieten.

Auch die Wahl des Materials sollte kauf-entscheidend sein. Gemeint sind zum Beispiel Polyester oder Neopren Schutzhüllen, die zwar allgemein sehr robust sind, jedoch oft auch zu dünn, um einen guten Stoßschutz zu bieten. Den höchsten Schutzgrad gegen Stöße und Erschütterungen bieten schließlich Taschen, die oftmals mit Zentimeter-dickem Schaumstoff ausgekleidet sind. Besonders empfehlenswert sind unter ihnen die Ausführungen, die mit sogenannten Formgedächtnis-Polymeren arbeiten. Diese schmiegen sich weitgehend an das Gerät an und halten diese Form. Auf diese Weise bieten sie eine bessere Verteilung der einwirkenden Kräfte. Wem es dagegen um Staub- und Wasserschutz geht, der bekommt neben Folien-Taschen gelegentlich auch Hartschalen-Gehäuse angeboten. Bei beiden muss man aber vorsichtig sein. Denn bei stark schwankenden Temperaturen können unflexible Gehäuse durch den variierenden Innen- und Außendruck undicht werden. Professionelle Lösungen arbeiten deshalb mit einem Druckausgleichsventil. Folien-Taschen erscheinen da im ersten Moment besser, doch auf Dauer und bei starker Beanspruchung erweisen sie sich als Verschleiß-freudig. Sie sollten daher regelmäßig getauscht werden.

Unser Kauf-Tipp !
Selbst der preiswerteste Schutz ist besser als kein Schutz. Kaufen Sie also gleich mit dem mobilen Computer auch eine dazu passende Hülle und/oder Tasche. Silikon-Hüllen für Smartphones sind schon ab 2-3 Euro (inkl. Versand) erhältlich. Notebook-Taschen für 12″ bis 17″ Notebooks erhält man bereits ab 10-15 Euro. Taschen mit Formgedächtnis-Polymeren sind dabei nur wenige Euros teurer. Denken Sie auch daran, dass zwar bei Smartphones und Tablets, eine passgenaue Hülle formschöner ist, bei Notebooks man jedoch ruhig zu einer größeren Tasche greifen sollte, da man neben dem Notebook auch das Netzteil sowie weitere Kleinteile (Maus, Datenträger, etc.) transportieren will.

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